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Schmerzen
Tun, was möglich ist!


>>Morphine


Wussten Sie, dass 85-90% aller unter Schmerzen leiden Schwerkranken und Sterbenden geholfen werden kann? Voraussetzung allerdings ist, dass die behandelnden Ärzte mit dem gegenwärtigen Stand der Schmerzforschung und der modernen Schmerztherapie vertraut sind. Und das ist leider eher die Ausnahme. Nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch in der Ärzteschaft halten sich hartnäckige Vorurteile gegen eine angemessene Schmerztherapie mit Morphinen, wichtige Regeln zur Schmerzbehandlung sind nicht ausreichend bekannt.
Die traurige Konsequenz daraus ist, dass viele Menschen zum Teil starke Schmerzen erdulden müssen, was auch für ihre Angehörigen mit großem Leid verbunden ist. Hier Abhilfe zu schaffen, ist ein wichtiges Anliegen verschiedener Organisationen und Vereine. Sie bemühen sich z.B. in der Schmerzbehandlung erfahrenen Ärzte zu vermitteln, organisieren Fortbildungen und Veranstaltungen und informieren über den aktuellen Stand der Forschung.


Wichtige Regeln im Umgang mit Schmerzen
· Behandlung nach dem Stufen-Plan der WHO
· vor Bedarf behandeln, nicht nach Bedarf
· auch Nebenwirkungen und sonstige Symptome so weit wie möglich vor Bedarf behandeln
· Verwendung lang wirkender Retard-Präparate zur Grundbehandlung, regelmäßig, nach individ. Plan
· schnell wirkende Zusatzmedikation für Schmerzspitzen, wie z.B. beim Betten oder Toilettengang
· Verabreichung für den Kranken so angenehm wie möglich machen: Zunächst Tropfen, Pflaster, Tabletten oder Zäpfchen, dann erst Spritzen unter die Haut oder in die Blutgefäße. (Implantierte Portkatheter-Systeme, „Ports“, sind eine enorme Erleichterung!)

Eine besondere Form der Spritzenanwendung bei chronischem Schmerz ist die "Schmerzpumpe", eine kleine, tragbare Infusionspumpe, durch die das Schmerzmittel kontinuierlich und/oder nach Bedarf durch den Patienten unter die Haut geleitet wird oder in ein Gefäß oder in die Nähe des Rückenmarks.


Haben Sie Mut
Eine gute Schmerztherapie macht das Leben für viele Betroffene lebenswerter – unabhängig davon, wie viel Lebenszeit noch bleibt. Fordern Sie für sich oder Ihre Angehörigen eine angemessene und kompetente Schmerzbehandlung ein. Sie haben ein Recht darauf. Lassen Sie sich nicht entmutigen von Äußerungen wie „Schmerztherapeuten sind nur für wirklich schwere Fälle“. Wer vermag schon die Schmerzen eines anderen zu beurteilen?

Was Sie noch tun können
Reden, miteinander schweigen, miteinander lachen, miteinander weinen, miteinander wütend sein, die Situation annehmen lernen... Patienten, die ihre Gedanken und Gefühle mit anderen teilen können, scheinen nach der Erfahrung von Sterbebegleitern weniger unter Schmerzen zu leiden: sie brauchen nicht so viel Schmerzmittel.



Telefonische Unterstützung finden Sie zum Beispiel hier:

0231/7380730 Hospiz- und Schmerztelefon, Dortmund
04142/810434 Deutsche Schmerzhilfe e.V., Grünendeich
06221/422000 Informationsdienst Krebsschmerz, Heidelberg
0700/375375375 Deutsche Schmerzliga e.V., Kronberg



Link-Tipps


Krebsschmerz - Was tun?
Empfehlungen des Deutschen Krebsforschungszentrums.

Deutsche Schmerzgesellschaft e.V.
Informationen, Empfehlungen, Materialien, Therapeutensuche, Weiterbildungsangebote

Schmerz-Pumpe
Funktion, Nutzen und wie man sie bekommt.

Portkather
Informationen für Patienten und Anwender.

Cannabis als Medizin
Magazin der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V., in der Ärzte, Apotheker, Patienten, Juristen und andere Interessierte aus Deutschland, der Schweiz und Österreich organisiert sind. Die aktiven Bestandteile der Hanfpflanze können bei einer Vielzahl schwerer Krankheitszustände sehr hilfreich eingesetzt werden.

Tabellen zur Symptomkontrolle
Broschüre (pdf) des Hospiz- und Palliativereins Gütersloh, Autor: Herbert Kaiser.